Lindera Mobilitätsanalyse: Innovation trifft Pflege – Ein Erfahrungsbericht
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In der heutigen Zeit spielen technologische Innovationen eine immer größere Rolle in der Pflege. Als Pflegegutachter habe ich die Lindera App getestet, die eine KI-gestützte Methode zur Sturzrisikoanalyse bei Senioren bietet. Diese App nutzt Künstliche Intelligenz (KI) und vereinfacht somit nicht nur die Sturzprävention. Könnte diese App auch die Qualität der Pflegebegutachtung verbessern?
Wie funktioniert die Lindera App?
Die Nutzung der Lindera App ist denkbar einfach. Nach dem Herunterladen der App muss man sich erst als Pflegefachkraft genehmigen lassen. Danach kann man mit der Ganganalyse starten. Die App ist DSGVO-konform und bereits in bekannte Software für Pflegeeinrichtungen integriert. Ich möchte sie vor allem unter dem Aspekt der Pflegebegutachtung unter die Lupe nehmen.
Zuerst gibt man die Daten der Person ein, die analysiert werden soll. Dann erfolgt der „Time Up and Go“-Test. Dieser Test, bei dem der Nutzer von einem Stuhl aufsteht, eine kurze Strecke (3 m) geht, sich umdreht und wieder setzt, wird von der App gefilmt. Die aufgenommenen Videos werden durch einen KI-Algorithmus analysiert, der detaillierte Gangparameter wie Schrittlänge, Schrittzeit, Schrittgeschwindigkeit, Schritthöhe und Kadenz berechnet.
Zusätzlich zur Videoanalyse füllt der Nutzer einen Fragebogen aus, der weitere sturzrelevante Faktoren (Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“) abfragt, wie etwa:
– Beeinträchtigung der Beweglichkeit und des Gangbildes
– Sinneswahrnehmungen und Kognition
– Krankheiten und Medikamente, die zu Ohnmacht führen können
– Sturzangst und Sturzvorgeschichte
– Extrinsische Risikofaktoren (Umgebungsgefahren, Schuhwerk, Gehhilfen)
Klinischer Nutzen und praktische Anwendung
Die Ergebnisse der Lindera Analyse sind beeindruckend. Innerhalb von 24 Stunden erhalten Sie eine objektive Einschätzung des Sturzrisikos, inklusive eines detaillierten Sturzrisikoberichts mit personenspezifischen Empfehlungen zur Risikoreduktion. Diese Empfehlungen sind nicht nur für die häusliche Pflege, sondern auch für die professionelle Pflegeplanung äußerst wertvoll.
Die Lindera Mobilitätsanalyse wird bereits in hunderten Pflegeeinrichtungen erfolgreich eingesetzt. Dank der Kooperation mit Anbietern von Pflegedokumentationssoftware wie Dan-Produkte können die relevanten Daten mühelos in die Lindera App überspielt und in die Maßnahmenplanung integriert werden. Dies gewährleistet eine effiziente und qualitätsgesicherte Dokumentation bei minimalem Aufwand.
Ein Werkzeug für die Pflegebegutachtung
Für mich als Pflegegutachter könnte die Lindera App enorme Vorteile bieten. Bei der Pflegebegutachtung ist die Einschätzung des Sturzrisikos von zentraler Bedeutung. Bisher basierten solche Einschätzungen oft auf subjektiven Beobachtungen und Befragungen. Mit der Lindera App hingegen könnten wir das Sturzrisiko objektiv und präzise messen. Dies verbessert eventuell nicht nur die Genauigkeit der Gutachten, sondern sorgt auch für mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Bewertungen.
Ein besonders spannender Aspekt ist die Nutzung der Lindera App für Videobegutachtungen. Laut Medizinischer Dienst Bayern soll diese Methode bald eingeführt werden. Die Lindera App könnte hier eine Schlüsselrolle spielen, indem sie es ermöglicht, Sturzrisiken auch aus der Ferne zuverlässig zu beurteilen. Dies würde den Begutachtungsprozess erheblich erleichtern und gleichzeitig die Qualität der Einschätzungen erhöhen.
Durch die Integration in bestehende Softwarelösungen wird die Nutzung der App noch effizienter. Relevante Daten zu Krankheiten und Medikation werden automatisch aus den Pflegedokumentationssystemen übernommen und müssen nur noch bestätigt werden. Auch hier ein Blick in die Zukunft: Auch für mich als Pflegegutachter wäre es von enormem Vorteil, wenn ich schon vor dem Gutachten, aus zentralen Daten eine Einschätzung zum Pflegebedarf KI-gestützt generieren könnte. Aber hier ist bisher nur der Wunsch der Vater des Gedankens.
Anmeldung als Digitale Pflegeanwendung (DiPA)
Ein weiterer wichtiger Schritt für Lindera ist die erfolgreiche Anmeldung als Digitale Pflegeanwendung (DiPA). Das Genehmigungsverfahren für DiPAs stellt sicher, dass Anwendungen wie die Lindera App ihren pflegerischen Nutzen nachweisen können. Der Prozess beinhaltet Beratungsgespräche mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die Durchführung von Studien zur Nachweisführung und die formale Antragstellung.
Lindera hat bereits ein Beratungsgespräch mit dem BfArM geführt, um den Aufbau der Studie und den Nachweis des pflegerischen Nutzens zu besprechen. Nach der erfolgreichen Durchführung der Studie wurden die Ergebnisse ausgewertet und der Antrag zur Zulassung gestellt. Der Antragsprozess wird vom BfArM sorgfältig geprüft, inklusive aller eingereichten Informationen und des Nachweises des pflegerischen Nutzens. Nach erfolgreicher Prüfung kann die Lindera App als DiPA gelistet und erstattet werden, was einen wichtigen Meilenstein in der digitalen Pflege darstellt. Man kann dem Unternehmen nur wünschen, dass es das Verfahren erfolgreich durchläuft.
Vorteile für Pflegekräfte und Pflegebedürftige
Für Pflegekräfte bietet die Lindera App bereits erhebliche Erleichterungen im Arbeitsalltag. Auch ich als Pflegegutachter würde mir wünschen, die App nutzen zu können. Die präzise 3D-Bilderfassung und die Analyse der Gangparameter ermöglichen ein differenziertes Monitoring der Sturzrisikofaktoren, was zu einer Steigerung der Mobilität und des Wohlbefindens der Pflegebedürftigen beiträgt und die Bewertungen im Bereich der Mobilität bei der Pflegebegutachtung besser nachvollziehbar macht.
So stelle ich mir die Pflegebegutachtung der Zukunft vor.
Fazit
Die Lindera Mobilitätsanalyse stellt für mich eine bedeutende Innovation in der Pflege dar. Sie bietet eine effektive Methode zur Sturzprävention und trägt zur Verbesserung der Pflegequalität bei. Als Pflegegutachter sehe ich in dieser App ein enormes Potenzial, die Pflegebegutachtung zu revolutionieren.
Mich würde interessieren, wie Linderia trainiert wurde. Dazu bedurfte es ja mindestens tausender Videos plus zugehöriger Begleitdaten (siehe Fragebogen) und der nachfolgenden Sturzereignisse.
Hallo Jochen,
keine Ahnung, es ist sicher ein enormer Aufwand so ein Model zu trainieren.
Liebe Grüße
Christian